Bauhausbalkone in Dessau, 1927. Foto: László Moholy-Nagy. Bauhaus-Archiv Berlin

Was heißt hier Haltung?

In Auseinandersetzung mit dem Bauhaus und der Moderne

Ein internationales Symposium des Bauhaus-Archiv / Museum für Gestaltung im Rahmen von original bauhaus
29./30. November 2019, Berlinische Galerie

Das Symposium setzte sich auf verschiedenen Ebenen mit Fragen der Haltung auseinander: zunächst mit der Haltung von Bauhäuslern und Architekten der Moderne in der Emigration bzw. im Exil und im geteilten Deutschland, in Konfliktsituationen und Spannungsfeldern. Wie verändern sich ihre Vorstellungen vom Planen und Bauen für eine ›neue Welt‹ in anderen politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Kontexten? Dabei ging es nicht nur um Fragen der Haltung, sondern auch um Lernprozesse. Und diese haben gerade angesichts der aktuellen Herausforderung, lokalen Bedürfnissen in einer globalisierten Welt gerecht zu werden, nichts von ihrer Relevanz eingebüßt.

Die Frage der Haltung bezieht sich auch auf unseren Umgang mit dem Bauhaus in der Gegenwart sowie unser kulturelles Selbstverständnis. Die historische Auseinandersetzung mit dem Bauhaus bzw. der Bauhauspädagogik in Schweden, Lateinamerika und China, die sich in Austausch-, Übersetzungs- und Transformationsprozessen artikuliert, zeigt das Bauhaus als ein transnationales und transkulturelles Beziehungsgeflecht mit asymmetrischen Machtverhältnissen. Was bedeutet diese Erkenntnis, die der Vorstellung vom Bauhaus als »deutschem Exportschlager« widerspricht, für unsere Auseinandersetzung mit dem Bauhaus, auch hinsichtlich unserer Wertmaßstäbe?

Haltungen kristallisieren sich in Rezeptions- bzw. Verdrängungsprozessen in Geschichtsschreibung und Erinnerungspolitik. Welches Selbstbild bzw. Selbstverständnis, welchen Weltbezug und welche Zukunftsprojektionen enthalten sie? Und welche Spielräume gibt es für Neuentdeckungen, dezentrale Perspektiven und Veränderungsprozesse?

Die Veranstaltung brachte internationale Wissenschaftler/innen und Schüler/innen der Paula-Fürst- und der Nelson-Mandela-Schule im Rahmen des Bauhaus Agenten Programms in einem nicht-öffentlichen Workshop zusammen und lud die Schüler/innen dazu ein, sich auch an dem Eröffnungsabend und der Diskussion zu beteiligen.

Mit Simultanübersetzung in Deutsch / Englisch

Programmflyer zum Download (PDF)

Konzept und Koordination: Andrea Bärnreuther, Bauhaus-Archiv / Museum für Gestaltung

Die Veranstaltung wurde gefördert durch die Bundeszentrale für Politische Bildung und das Ausstellungsprojekt »original bauhaus«. Die Jubiläumsausstellung des Bauhaus-Archiv / Museum für Gestaltung, Berlin, in Kooperation mit der Berlinischen Galerie wird gefördert durch die Senatsverwaltung für Kultur und Europa des Landes Berlin und die Kulturstiftung des Bundes.

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